Renate von Charlottenburg wurde in
Bochum geboren. Sie studierte mehrere Semester Germanistik, Philosophie
und Psychologie an der Ruhr-Universität. Nach Stationen in Indien und
Südfrankreich ließ sie sich mit ihrem späteren Ehemann, dem Künstler und
Philosophen Balavat, zwischen Köln und Frankfurt auf dem Lande nieder.
Seit einigen Jahren wohnt und arbeitet sie in Berlin. Sie zeichnet seit
ihrer frühesten Kindheit und hat dabei einen sehr authentischen und
unverwechselbaren Stil entwickelt.
Das Zeichnen ist für Renate von Charlottenburg kein Selbstzweck,
sondern eine künstlerische Möglichkeit, das Wesen und die Essenz der
Dinge hinter den äußeren Erscheinungen zu ergründen, zu erfahren und
sichtbar zu machen. Diesem Wesenhaften gibt Renate von
Charlottenburg in ihren allegorischen Zeichnungen Gesicht und Gestalt
und lässt es personifiziert und prägnant charakterisiert mit dem
Betrachter kommunizieren. Beim künstlerischen Akt des Zeichnens
interessiert sie das fundamentale Einssein mit dem Gegenstand der
Betrachtung, denn in diesem Moment großer Konzentration und intensiver
Kontemplation bietet sich ihr das Ursprüngliche und Substanzielle
unvermittelt dar.
Durch ihre überkulturelle, überreligiöse und kosmopolitische
Vorgehens- und Betrachtungsweise können ihre Zeichnungen nicht nur die
Wurzeln unserer eigenen westlich-europäischen Kultur und Geisteshaltung
freilegen, sondern gewähren auch Einblicke in die Grundlagen anderer,
z.B. östlich-asiatischer Weltanschauungen.
Der feine, klassisch-vertraute und erzählerische Stil ihrer Bilder
macht es dem Betrachter leicht, sich auf diese einzulassen und sich in
sie zu vertiefen.
Die Zeichnungen der Renate von Charlottenburg bieten eine wunderbare
Möglichkeit, hinter dem scheinbar Trivialen das Wesen der Dinge und das
selbstschöpferische Märchen zu entdecken und sich daran zu erfreuen. |